FAQ Lehmtrockenbau
Wir verwenden Spaxschrauben, die auch beim Holzbau verwendet werden, sogenannte Rückwandschrauben für Holzuntergründe mit Holzgebinde mit der aufgesetzten U-Scheibe. Diese Schrauben sind ganz bewusst mit Kreuzschlitz versehen. Die Verarbeitung geht hier leichter von der Hand, denn beim Anschrauben mit vielen Schrauben ist ein Ziel, den Bohrschrauber schnell aus dem Schraubkopf herausziehen zu können. Die Torxschrauben haben dann erst Sinn, wenn große Kräfte aufgebracht werden müssen. Auch Schnellbauschrauben für Gipskartonplatten haben immer einen Kreuzschlitz und eigentlich nie einen Torxantrieb.
Das ist möglich. Mit einem Klammergerätist die Anbringung schneller, aber für kleine Fläche ist das Schrauben ebenfalls problemlos möglich. Wichtig ist nur, dass der Schraubanstand verhältnismäßig eng sein muss. Generell gilt im Trockenbau, bei z.B. den Beplankungen, dass der Abstand nicht mehr als 20 cm sein soll und bei flächigen Bekleidungen sollten doppelt so viele Befestigungsmittel verwendet werden, so dass wir hier 10 cm Abstand empfehlen. Einen entsprechenden Verarbeitungshinweis finden Sie auf unserem YouTube Kanal.
Mit einfachen Konstruktionen werden schon 56 dB erreicht. Diese Wert wird zwischen zwei fremden Wohneinheiten benötigt und ist bereits mit einer ganz schlanken Wand von 10/12 cm Stärke zu realisieren, auch innerhalb der Wohneinheit. Und Brandschutzeigenschaften unserer Trockenbauprodukte haben wir per Zeugnis bis F 120 belegt. Das bedeutet, mit CLAYTEC Trockenbauprodukten können Wände realisiert werden, die einem Feuer 120 Minuten standhalten. Im Vergleich: Für Brandwände und Fluchtwege benötigt man 90 Minuten und im Wohnbau braucht man in der Regel nicht mehr als F 30 oder F 60, also 30 oder 60 Minuten.
Es gibt seit geraumer Zeit vorliegende Brandschutzprüfzeugnisse von akkreditierten Prüfanstalten, nur die Umwandlung zum allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis ist auf dem Weg für Wandkonstruktionen zwischen F 30 und F 120. Wenn wir nur die Platte betrachten, sprich als eine Art des umkastens, gibt es F 30 für 2 x 16 mm schwere Lehmplatten sowie eine Deckenprüfung ebenfalls F 30.
Es ist im Trockenbau üblich, dass im Abstand von 20 mm befestigt wird. Das heißt, dass am Kreuzungspunkt einer Lehm- oder HFA-Platte und der Unterkonstruktion vier Befestigungspunkte benötigt werden. Wenn geklammert wird, sind doppelt so viele Befestigungspunkte, mit ungefähr 10 cm Abstand, notwendig.
Das ist etwas spezieller. Bei klassischen Unterputzdosen richtet sich ein Flügelchen auf, was mit der Schraube von hinten gegen die Platte gezogen wird. Da Lehmbauplatten verhältnismäßig weich sind, da diese aus einem körnigeren Granulat bestehen und Ausbruchstellen haben, ist es möglich, dass dieses Flügelchen ein bisschen klein ist. Wir empfehlen, dass Sie das Loch mit dem Kronenbohrer so eng bohren, wie es irgendwie möglich ist, so dass die Unterputzdose wirklich mit einigen Drehbewegungen da reingebracht werden muss. Dann greift dieser Flügel und die Steckdose ist ausreichend fest.
Wenn eine ganze Reihe von Einbauten vorliegen, z.B. eine Reihenschaltung von Dosen oder andere Befestigungsteile, wie etwa Lüftungsgitter, dann kann es vorkommen, dass eine kleine Schablone aus Sperrholz gebraucht wird, die von hinten angesetzt und angeklebt wird und anschließend mit der Steckdose gegen die Platte zieht. Diese Vorgehensweise ist zu empfehlen, damit die Stabilität langfristig gegeben ist.
Wir haben sowohl mit der Firma Wirth als auch mit der Firma Torx Versuche durchgeführt. Beide Firmen haben den optimalen Dübel bzw. das optimale Befestigungsmittel angegeben. Die Firma Torx hat dazu noch die Gewichte benannt, die sie für den einzelnen Befestigungspunkt freigeben. Das sind bei den Holzfaserausbauplatten drei Kilogramm pro Befestigungspunkt, sodass mit zwei bis drei Schrauben ein kleines Regal oder Bild, aber nicht unbedingt einen Wandschrank, aufgehangen werden kann. Bei den schwereren Lehmbauplatten sind es 25 kg pro Befestigungspunkt, sodass ohne Probleme ein schwereres Gewicht befestigt werde kann.
Wenn man es mit schwereren Objekten zu tun hat, wie hängende sanitäre Gegenstände, Heizkörper oder vor allen Dingen Wandschränke, dann sollte eine Traverse vorgesehen werden. Im Metalltrockenbau gibt es diese vorbereitet, siewerden einfach nur zwischen geklemmt und angeschraubt. Beim Holzbau kann die Traverse entweder einfach als Zwischenbrettereingesetzt werden und mit Dübeln verschraubt, oder der Ständer der Unterkonstruktion wir ausgeklinkt, wenn er denn eine ausreichende Tiefe hat. Wenn beispielsweise die Oberschränke in einer Küche montiert werden, sollte etwa eine OSB oder eine sonstige Befestigungshilfe vorgesehen werden. Das würden wir aber auch generell bei einer einlagigen Beplankung aus einer Gipskartonplatte empfehlen.
Lehmbauplatten sind im Vergleich ein sehr hochpreisiges Bauprodukte, hier liegen wir aktuell (Stand Mai 2021) bei 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter.
Hier stellt sich die Frage anderes herum, warum sind Gipskartonplatten so billig. Aus dem einfachen Grund, weil sie in riesigen Stückzahlen produziert werden. Das sind Produkte der Rauchgasentschwefelung und das Material liegt einfach vor, wenn auch nicht mehr nach dem Kohleausstieg ewig. Im Moment ist das einfach ein absoluter Massenrohstoff. Ökologische Trockenbauprodukte wie CLAYTEC Lehmbauplatten sind dagegen eine Spezialbauplatte. Auch andere Spezialbauplatten haben ihren Preis: eine Gipsfaserplatte liegt auch bei etwa zehn Euro und eine Holzwolle-Leichtbauplatte bei knapp unter 20 Euro. Mit unseren Lehmbauplatten haben Sie Lehmputz und eine Bauplatte in einem Produkt und das zu einem guten Kosten-Nutzen-Verhalten, bedenkt man die Vorteile der thermischen Speichermasse und die raumklimatischen Aspekte. Bei den Holzfaserausbauplatten liegen wir bei 7 bis 7,50 Euro im Quadratmeter.
Ja, es ist möglich die 16 mm dicke CLAYTEC Lehmbauplatte natürlich auch auf bestehende Gipskartonplatten zu kleben, zu schrauben oder zu klammern. Das ist auch ein absoluter Zukunftsmarkt.. Die bestehenden Trockenbauwände werden sozusagen ertüchtiget, wie es im Ingenieurs-Jargon heißt, also nicht statisch, sondern raumklimatisch, um damit eben für ein besseres Raumklima zu sorgen und diese Lehmeffekte mit einem sehr geringen Aufwand in den Wohnraum zu integrieren.
Hier empfehlen wir eine Trennung dazwischen zu bringen, das kann etwa eine 8 mm Weichfaserplatte oder die bekannten Kunststoffbahnen für den schwimmenden Estrich sein. Ein direktes Angießen an die Lehmplatten raten wir nicht. Lehmbauplatten sollten immer mit Abstand zum Boden eingebaut werden, wie im Trockenbau üblich, damit es nicht zu Spannungen kommt. Unser Tipp: Immer ein bisschen Luft rundherum lassen. Beim Estrich besteht das Problem, wie auch bei anderen Trockenbauplatten, sollten auch die natürlichen Platten nach dem Einbau nicht mehr großen Durchfeuchtungen ausgesetzt sein. Aus diesem Grund ist der Einbau eines Nass-Estriches nach der Montage der Lehmbauplatte ausgeschlossen.
Ab wieviel Kubikmeter Bauvolumen macht der Einsatz von Lehmputzen und Lehmoberflächen Sinn, so dass es einen positiven Effekt gibt? Gibt es da eine generelle Regel oder hat das keine Relevanz?
Es ist keine Frage der Kubikmeter, sondern es kommt eher auf das Raumvolumen im Vergleich zur Umhüllungsfläche an. Wir gehen davon aus, dass mindestens alle vier Wände mit einer 15 mm dicken Lehmschicht etwa verputzt sind, um diesen Effekt zu erzielen. Allerdings hängt ein verbessertes Raumklima von vielen Faktoren ab.
Wichtig ist, dass der Untergrund einigermaßen fest ist. Alternativ sollte wir unsere Tiefengrund aufgetragen werden, wenn es sich beispielsweise um einen bröseligen, alten Kalkputz handelt, um das Ganze dann zu verfestigen. Dann wird die D16 Lehmplatte einfach aufgeklebt, also rückseitig der Lehmklebe- und Armierungsmörtel mit einem Zahnspachtel aufgezogen und angesetzt. Eine zusätzliche Fixierung ist nicht notwendig.
Das wäre auch in beiden Fällen die CLAYTEC Lehmbauplatte D16 mit einer Abmessung 62,5 x 62,5 cm, die ich auch über Kopf sehr gut nutzen kann. Auch im Falle von USB-Platten wäre das unsere Empfehlung.
Ja, das können die durchaus. In dem Fall würden wir eine Grundierung empfehlen, dann wird der Lehmklebe- und Armierungsmörtel wiederum auf die Platte und dann von unten auf die Betondecke gesetzt. Wichtig ist lediglich eine Befestigung während der Trocknungsphase. Zur Unterstützung eventuell mittig oder an zwei Stellen z.B. Dübel anbringen oder einfach anschießen, wenn Sie ein Verarbeiter/in sind.
Während der Nutzung muss auf nichts besonders geachtet werden, die Luftwechselraten können sich an der unteren Grenze befinden. Eine Luftwechselrate von 0,5 sollte jedoch immer eingehalten werden; auch aus Gründen der Gesundheit, damit auch das CO2 aus den Räumen raus und genug Sauerstoff rein kommt. Generell ist es den Lehmbaustoffen egal, ob Sie mit sehr trockener oder sehr feuchter Luft konfrontiert werden. Die Außenluft, also die Auffeuchte, die da passiert, wird den Baustoffen nie etwas ausmachen. Wir selber machen unsere Tests bei 80 % relativer Luftfeuchtigkeit, das ist für die Lehmbaustoffe noch absolut machbar.
Ja, wir haben mit der Firma Sopro, der Marktführer in Sachen Fließmörtel, verschiedene Materialien ausprobiert. Fliesen auf Lehmbauplatten ist ohne weiteres möglich. Generell würden wir empfehlen, in einem Bad möglichst wenig zu fliesen und viel Lehm sichtbar zu lassen. Das ist ja auch der eigentliche Grund, warum Lehm mit der Feuchtesorption gerade im Bad eingesetzt wird. In Bereichen, wo es zu Spritzwasser kommt, also die Dusch- und Wannenbereiche, ist Lehm nicht sinnvoll untergebracht. Standardmäßig wird in diesen Bereichen immer Gipskarton verwendet. In Bereichen wie Ablagen, am Waschbecken oder WC kann durchaus auf Lehm gefliest werden. Dieser wird dafür dann mit einem Tiefengrund behandelt, hier empfehlen wir selbstverständlich unseren Tiefengrund und Festiger. Dann kommt einer der Sopro-Mörtel zum Einsatz, auf dem anschließend ohne weiteres darauf gefliest werden kann. Bei Interesse unterstützen wir Sie gerne mit einer Verlege-Empfehlung.
Nein, der muss auf keinen Fall entfernt werden, noch nicht mal bei einer Innendämmung, das wäre ein viel zu hoher Arbeitsaufwand. Es ist nur die Frage, wie griffig dieser Untergrund ist, in vielen Fällen ist er griffig genug. Wenn Sie nur optisch dünnlagig darauf verputzen wollen, dann können Sie das meist ohne Vorbereitung tun. Geht es um einen dicklagigen Putz, kann es sein, dass Sie mit unserer körnigen Grundierung „Die Rote“ arbeiten müssen, um die Griffigkeit zu verbessern. Und dann können Sie auf dem bestehenden Gipsputz dick mit Lehm aufputzen. Alternativ können Sie mit einem Zahnspachtel und unserem Lehmkleber arbeiten, dann haben Sie auch einen sehr sicheren Putzträger. Kurz: Sie müssen einfach nur für Griffigkeit sorgen.
Salopp gesagt, hat das die Gipskartonplatte gar nicht gerne, weil sie ein Trockenbauprodukt ist, was eigentlich gar nicht mit Feuchte zurechtkommt. Man müsste diese bei so dicken Aufträgen eigentlich absolut sperren. Da wäre die Frage, ob beispielsweise noch in eine die 8 mm Putzträgerplatte investiert wird. Eine Tiefgrundierung und Festiger wäre ebenfalls nötig, zudemsollte sie zumindest mit einem Fliesenflex-Kleber versehen werden, ein wirklicher Zementkleber, der zur Platte hin absperrt, sonst wird sich der Gipskarton unter dieser dicken nassen Lehmschicht bewegen. Zusammengefasst, bedeutet das, die Gipskartonplatte ist ein Trockenbauprodukt und sollte vor dem nassen Lehmauftrag 100 % geschützt sein.
Das ist möglich. Es gibt allerdings auch schon Lehmplatten, die die Wandheizungsrohre schon integriert haben, sozusagen Lehm und Wandheizung in einem Produkt bzw. in einer Dicke. Es ist aber auch durchaus möglich, nass auf eine Lehmputzplatte aufzuputzen, um eine Wandflächenheizung unterzubringen, auch das würden wir in mehreren Lagen empfehlen.
Wir selber nicht, aber wir unterstützen das natürlich. Der Dachverband Lehm, in dem wir sehr aktiv mitarbeiten, hat fertige Module entwickelt. Bei Bedarf stellen wir hier gerne einen Kontakt her. Wir kooperieren gerne und stellen etwa Unterrichts- und Anschauungsmaterialien zur Verfügung.
Allerdings können wir in der Fortbildung unterstützen. Der Dachverband Lehm bietet die Fachkraft Lehmbau Weiterbildung an, die an eine bestehende Ausbildung mit Gesellenbrief angehängt werden kann. Das Ganze dauert drei Wochen, Absolventen / Absolventinnen können sich danach auch als Lehmbauer selbstständig machen und in die Handwerksrolle eintragen lassen – eine tolle Möglichkeit, wenn Sie sich auf das Thema spezialisieren möchten.
Hier gilt das Gleiche, wie bei den Fliesen. Das sollte nur in Bereichen geschehen, in denen es unbedingt notwendig ist, wie etwa dem Sockelbereich in den ersten 5 cm bei der Hocharbeitung. Zu beachten ist aber, dass die Platte vorher mit Tiefengrund bearbeitet sein sollte.
Für kleinere Baustellen eignet sich die Stichsäge, für Profis oder bei größeren Bauprojekten, kann eine Tauchsäge mit Trennscheiben verwendet werden, ähnlich wie bei der Flex. Eine überzeugende Lösung ist das Diamant Trennsystem der Firma Festool. Dazu gibt es auf unserem YouTube Kanal auch ein Video, was den professionellen Zuschnitt und die Staubabsaugung mit diesen Platten zeigt.
In jedem Fall würden wir immer eine vollflächige Armierung aus einem starken Armierungsgewebe empfehlen, weil die mechanische Beanspruchung durch den Tadelakt-Auftrag sehr groß ist. Der Stoß sollte ohnehin bearbeitet werden und in irgendeiner Weise ein Gewebe über diesen bringen. Eine Fugenarmierung ist da in der Regel aufwändiger. Gerade, wenn mit Tadelakt gearbeitet wird, mit diesen sehr stark gepressten Kalkmaterialien, ist eine enorme Festigkeit des Untergrundes auch erforderlich. Mit unserer massiven Lehmbauplatte ist das aber gar kein Problem und haben Sie keine Angst vor der flächigen Armierung.
Der Lehmklebe- und Armierungsmörtel wird mit einem Zahnspachtel aufgezogen. So kommt direkt die richtige Menge auf die Oberfläche, wenn der Spachtel im 45-Grad-Winkel gehalten wird. Dann wird das Armierungsgewebe aufgelegt und mit einem Schwammbrett eingebügelt. So wird die Fläche automatisch schon sehr eben. Wir verweisen hier gerne auf unsere Verarbeitungsvideos auf unserem YouTube Kanal.
Ja. Beginn ist immer der Stoß. Von dort sollte wie eine Art Faden eine Platte auf eine andere überleiten, um den Stoß zu überbrücken und um bei der Trocknung im gewissen Umfang auch Zugkräfte aufzunehmen. Eine Stoßüberbrückung wird immer benötigt, auch bei Gipskartonplatten.
Man kann auch mit Lehm auf Gipskartonplatten arbeiten, das wollen wir nicht verschweigen und ist auch nicht das, was wir uns unter ökologischem Trockenbau vorstellen, aber wenn die Wand aus Gipskartonplatten schon besteht, kann man auch mit unserer Feinkorn-Grundierung darauf, in gewissen beschränkten Dicken, weiter mit Lehmbaustoffen bzw. Lehmputzen arbeiten.